Wie ich auf Südafrika gekommen bin:
Vor einigen Jahren kam ich mit meiner Familie nach Südafrika. Wir hatten damals Freunde in Johannesburg besucht und anschließen eine Rundreise durch Südafrika gemacht. Sehr schnell hatte ich mich in die freundlichen Leute und die außergewöhnliche und wunderbare Tierwelt wie auch die paradiesische Landschaft verliebt. Ich wusste, dass ich bald wieder kommen würde.
Meine Tätigkeiten in Südafrika:
8 Monaten später kam ich wieder und fand eine Arbeit in einer Gepardenfarm. Ab diesem Zeitpunkt kam ich jedes Jahr nach Südafrika und arbeite nun jedes Jahr ca. 2 Monate ehrenamtlich. Nach der Gepardenfarm folgten verschiedene Tätigkeiten mit Kindern in den Townships und seit 2012 arbeite ich jedes Jahr in einem Kinderhospiz für aidskranke Kinder in der Nähe von Kapstadt.
Das Leben in den Townships/Slums:
Viele Kinder, die in den Townships leben, stammen aus großen Familien. Ich habe viele Kinder erlebt, die alkoohl- und drogenabhängige Eltern haben. Insbesondere in diesen Familien gibt es viele Probleme (Arbeitslosigkeit, Armut, Gewalt, schlechte Unterkunft, Krankheiten). Viele dieser Kindern haben dadurch nicht die nötige Aufmerksamkeit von den Eltern erhalten, die ein Kind eigentlich braucht.
Meine Erfahrungen ist, dass viele dieser Kinder einen großen Nachholbedarf an Zuwendung haben und sie sind sehr empfänglich für Aufmerksamkeit, die man Ihnen schenkt. Sie zeigen Ihre Freude, in dem Sie einen immer umarmen, in die Hand nehmen und immer auf dem Schoss sitzen wollen.
Diese kostbaren Momente mit ihnen zu teilen ist etwas Wunderbares. Kinder zum Lächeln und zum Lachen zu bringen ist das Wertvollste, was man einem Kind geben kann. Sich dann nach nach 2 Monaten wieder voneinander zu trennen ist für beide Seite immer sehr schwer, aber diese Zeit Revue passieren zu lassen gibt einem soviel Freunde und öffnet die Augen, wie wenig der Mensch braucht, um glücklich zu sein. Man kann es nicht dauerhaft mit materiellen Dinge kompensieren.
In den Townships, in denen ich tätig war, gab es zum Beispiel keinen Betonboden, sondern nur die blanke Erde auf der ein Teppich lag. Es gab nur Öffnungen für Fenster aber kein Glas, natürlich keine Heizung und keine Klimaanlage, 3 kleine Toiletten für ca. 180 Kinder. Das Dach ist aus Blech und teilweise Wände aus starker Pappe oder zusammengenagelten Brettern. Im Sommer ist es in den Räumen sehr heiß und im Winter sehr kalt. So leben übrigens immer noch sehr viele Familie in den Townships. Eine „Wohnhütte“ in einem Township hat die Größe von einem durchschnittlichen deutschen Wohnzimmer (30 m²) und diese Fläche teilen sich oft 10 Menschen. Diese Wohnräume haben keine Toilette. Es gibt in den Townships Gemeinschaftstoiletten, die außerhalb des Wohnhauses sind. Das Gleiche gilt für Wasser. Es gibt Stellen für Wasser und jede Familie kann sich das Wasser für das Kochen, Waschen etc.. holen.
In den letzten 5 Jahren sehe ich, dass einiges in Bewegung ist. Die Regierung baut viele kleine richtige Häuser mit Strom, Sanitären Anlagen und Wasseranschluss. Diese Häuser werden am Rande von Townships gebaut und manche Townships verändern sich. Schulen und Kindergärten werden auch gebaut, so dass einige Menschen davon profitieren können. Es ist noch ein langer Weg aber ein kleiner Anfang ist getan und es ist erfreulich das zu sehen.
Es gibt in Südafrika viele schöne Tätigkeiten, die gemacht werden können. Es ist eine große Freude mit Kindern zu arbeiten. Das kann ich nur jedem , der eine ehrenamtliche Tätigkeit machen möchte, empfehlen. Es ist als Lebenserfahrung eine Bereicherung.
Zusammengefasst von Christine Bendel